Motivation im Ehrenamt: Auf unserer Webseite haben wir einige Informationen darüber, was ein Ehrenamt in unserem Verein besonders wertvoll macht. Was sind deine persönlichen Beweggründe und Motivationen, im Hauptvorstand aktiv zu sein?"
Ralf: Meine Motivation ist vielschichtig. Zum einen habe ich ein großes Interesse am Fußball, nicht nur am Spiel selbst, sondern auch an der Gestaltung und Entwicklung erfolgreicher Mannschaften. Es ist mir wichtig, das soziale Miteinander im Team zu fördern, sowohl für Kinder als auch für Erwachsene. Ich genieße es, Turniere und Events auf die Beine zu stellen, die unser Dorfleben bereichern. Zudem möchte ich einen Mehrwert für Lippramsdorf und ganz Haltern am See schaffen und Teil eines lebendigen Dorflebens sein. Auf der anderen Seite empfinde ich eine Verpflichtung, etwas zurückzugeben. Schon als Kind habe ich von vielen ehrenamtlich Tätigen profitiert, deren Namen mir bis heute in Erinnerung geblieben sind. Aus der Zeit stehen für mich die Namen Bernhard Tuttmann, Heiner Berg, auch Peter Echterhoff, der mich zum Fußball geholt hat und ebenso Hans-Werner Kappe, Jochen Stephan und Heinz Lettmann. Dank ihnen kann ich auf viele tolle Erlebnisse zurückblicken, von Turniersiegen bis hin zu unvergesslichen Mannschaftsfahrten.
Vergangene Engagements: Diese Aufgabe ist aber nicht deine einzige. Welche ehrenamtlichen Aufgaben hast du in der Vergangenheit übernommen?
Ralf: Ich habe als Jugendtrainer angefangen, was ich zwei Jahre lang gemacht habe. Danach engagierte ich mich als zweiter Abteilungsleiter und sammelte wertvolle Erfahrungen in organisatorischen und koordinativen Bereichen. Inzwischen bin ich schon einige Jahre als stellvertretender Vorstand tätig.
Ehrenamt außerhalb des Vereins: Engagierst du dich auch außerhalb unseres Vereins ehrenamtlich? Wenn ja, in welchen Bereichen?
Ralf: Ja, ich habe auch außerhalb des Vereins ehrenamtliche Tätigkeiten übernommen. Anstatt zum Bundeswehrdienst zu gehen, habe ich mich für die freiwillige Feuerwehr entschieden, wo ich nach meinem Ersatzdienst noch ein paar Jahre im aktiven Dienst war. Seit einigen Jahren bin ich aber nur noch in der Altersabteilung. In den vergangenen 20 Jahren habe ich mit Freunden des Carving Clubs fünf sehr beliebten Skievents in Lippramsdorf organisiert. Mit kreativen Ideen und großen Zeltfesten konnten wir viel Geld für soziale Zwecke sammeln. Auch das Netzwerk „Brücken bauen“, das sich u.a. um die Integration von Flüchtlingen und Migranten kümmert, liegt mir am Herzen.
Familiäres Flair im Unternehmen: Du bist ein erfolgreicher Geschäftsführer eines Unternehmens, das viel Wert auf familiäres Flair legt. Was bedeutet dieser Ansatz für dich persönlich und auch beruflich?
Ralf: Dieser Ansatz ist für mich sehr wichtig. Ich glaube, dass man nur dann wirklich Leistung bringen kann, wenn man sich wohlfühlt. Das bedeutet, ein offenes Ohr für die Mitarbeiter zu haben, sowohl im Unternehmen als auch im Verein. Es ist entscheidend, nicht nur Leistungen einzufordern, sondern auch selbst Ideen einzubringen und diese gemeinsam zu diskutieren. Ein familiäres Flair schafft Verlässlichkeit und Vertrauen, was zu einer starken Gemeinschaft führen kann und soll.
Bedeutung des Ehrenamts: Wie siehst du die Rolle des Ehrenamts in unserer Gesellschaft, von der Landes- bis zur Dorfebene? Warum ist es deiner Meinung nach unverzichtbar, auch wenn Sportvereine im Vergleich zu karitativen Organisationen oft weniger im Fokus stehen?
Ralf: Das Ehrenamt hat eine immense Bedeutung. Es ist der Kitt, der unsere Gesellschaft zusammenhält. Ehrenamtliches Engagement fördert das soziale Miteinander, egal ob im Sportverein, in der Feuerwehr, im Schützenverein oder im Heimatverein. Alle diese Aktivitäten tragen zu einem lebendigen Dorf- und Stadtleben bei. Jeder kann sich einbringen, und das auf eine unkomplizierte Art und Weise. Besonders wichtig ist, dass das Ehrenamt auch den neu Zugezogenen hilft, sich zu integrieren und Freundschaften zu schließen. Denn neue Mitglieder haben es in der Gemeinschaft nicht immer leicht.
Unterstützung von Mitarbeitern: Förderst du deine Mitarbeiter sich ehrenamtlich zu engagieren? Wenn ja, welche Unterstützung bietest du an?
Ralf: Ja, ich unterstütze meine Mitarbeiter aktiv in ihrem ehrenamtlichen Engagement. Es ist für mich eine Selbstverständlichkeit, sie freizustellen, wenn sie sich in der freiwilligen Feuerwehr oder anderen vergleichbaren Organisationen engagieren. Darüber hinaus biete ich Unterstützung in Form von Baumaschinen oder Transportmöglichkeiten an, wenn sie für ihre Projekte Unterstützung benötigen. Wenn ich erkenne, dass ihr Engagement dem Allgemeinwohl dient, kommt auch Sponsoring aus meinem Unternehmen in Betracht.
Appell an junge Menschen: Was würdest du jungen Menschen sagen, warum sie sich ehrenamtlich engagieren sollten? Welche Vorteile siehst du für ihre berufliche Entwicklung?
Ralf: Ich rate jedem, sich ehrenamtlich zu engagieren. Besonders junge Menschen lernen dabei, sich zu organisieren und verschiedene Ereignisse zu planen. Sie entwickeln Kompromissbereitschaft und Teamarbeit. Außerdem lernen sie, wie wichtig Kommunikation ist, um andere von eigenen Ideen zu überzeugen. Der Umgang mit Kindern fördert zudem Geduld und das Verständnis für Motivation. All das führt zu einem schönen einzigartigen Gefühl, gemeinsam viel erreichen zu können.
Wert des Ehrenamts: Ehrenamtliche nehmen sich viel ihrer Freizeit für ihr Engagement. Was antwortest du Menschen, die sagen: "Das alles ohne Bezahlung zu machen? Das wäre nichts für mich."
Ralf: Das ist schade, denn das Ehrenamt wird sehr wohl „bezahlt“. Es ist nicht immer Geld, das zählt. Das aufrichtige Dankeschön, strahlende Gesichter und das Feedback in Form von Lob und Anerkennung sind unbezahlbar. Letztlich kann man nicht jeden überzeugen, aber dann muss man die Meinungen akzeptieren und einfach weitermachen.
Besonderheit des Ehrenamts im LSV: Und was macht es besonders gerade beim LSV ein Ehrenamt zu übernehmen?
Ralf: Unser Verein hat viele motivierte Mitglieder und ehrenamtliche Helfer. Der Teamgeist und der Zusammenhalt sind sehr stark. Mit 3.500 Einwohnern bieten wir ein breites Sportangebot, das von ortsansässigen Partnern und Firmen unterstützt wird. Jedes Netzwerk bringt wertvolles Know-how mit, und man kann nicht nur Freunde finden, sondern auch viel Hilfe erfahren. Und alles, was ich zuvor über die Bedeutung des ehrenamtlichen Engagements gesagt habe, spiegelt sich in den Angeboten unseres Vereins wider.“
Wertschätzung im Verein: Wie zeigt unser Verein seinen Ehrenamtlichen Wertschätzung? Kannst du einige Beispiele nennen?
Ralf: Wir zeigen Wertschätzung auf verschiedene Weise. Dazu gehören Weihnachtsfeiern mit finanzieller Unterstützung, gemeinsame Veranstaltungen für verschiedene Abteilungen, wie z.B. das Zelten der Badminton-Abteilung oder die Volleyballveranstaltung an Allerheiligen. Zudem gibt es für die Trainer und Betreuer der JSG ein kostenloses Essen und Trinken beim Saisonabschluss sowie Gutscheine für den Fanshop. Nicht zuletzt bieten wir die Möglichkeit zur Teilnahme an Fortbildungen, indem wir die Teilnahmekosten unterstützen.
Ziele für 2025: Welche persönlichen Ziele hast du für dein Ehrenamt im Jahr 2025 in unserem Verein?
Ralf: Für 2025 habe ich einige Ziele. Dazu gehört der Bau einer Überdachung im Zuschauerbereich am Kunstrasenplatz und die Intensivierung des Supports für die Seniorenfußballer sowie für die Jugendspielgemeinschaft. Ein weiteres Ziel ist die engere Verzahnung zwischen den A-Jugendlichen und den Senioren. Außerdem müssen wir den Rasenplatz, der von Engerlingen befallen ist, so schnell wie möglich wieder bespielbar machen.
Vielen Dank, Ralf, für das interessante Gespräch und dein hohes Engagement für unseren Verein!
Ralf: Vielen Dank! Es ist mir eine Freude, Teil dieses Vereins zu sein und gemeinsam an einer positiven Zukunft zu arbeiten.