Elfer-Krimi im Pokal: Lippramsdorf schlägt Westfalenligist Deuten- Zwei Rote Karten

Sechs Tore folgten 18 Elfmeter, bis es endlich eine Entscheidung gab - das Kreispokalspiel zwischen Lippramsdorf und Deuten hatte es in sich. Ein eingewechselter LSV-Spieler wurde zum Helden.

Nach dem Regen- und Gewitterabruch vor zwei Wochen gab es zwischen dem SV Lippramsdorf und RW Deuten am Donnerstag, 23. September zu gleicher Anstoßzeit eine Neuauflage des Kreispokalspieles. Diesmal wurde die Begegnung zu Ende gespielt - und wie. Sechs Tore sahen die Zuschauer in 90 Minuten.

Der spannende Abschluss war dann ein Elfmeterschießen, das die Lippramsdorfer Hausherren am Ende durch einen Treffer vom kurz vor Spielende eingewechselte Nils Hardegen mit 10:9 gewannen.

Tragische Figur des Westfalenligisten aus Deuten Luca Tomicki, der den neunten Elfer seines Teams am Tor vorbei setzte.

Zum Spiel: Der zwei Klassen höher angesiedelte Gast aus Deuten hatte deutliche Vorteile in der Spielanlage. Die Hausherren aus der Bezirksliga dagegen machten dieses Manko durch unbändigen Einsatz wett. Zudem zeigte Marvin Niehaus eine gewohnt starke Leistung- gleich zu Beginn bei einem Solo von Henrik Löbler (5.).

Pötter bringt Deuten in Führung, Lippramsdorf antwortet schnell

Nach einer Viertelstunde gelang es Robin Pötter, ehemaliger Spieler des TuS Haltern am See und von Concordia Flaesheim, die kompakte Abwehr des LSV zu knacken und seine Mannschaft mit 1:0 in Führung zu bringen. Es dauerte aber nicht lange, da brachte Stefan Schild eine Ecke von Giacomo Lopez- Fernandez per Kopf zum Ausgleich im Deutener Kasten unter (20.).

Die Gastgeer beschränkten sich in erster Linie auf Konter und die hatten es in sich. Spielmacher Robin Joemann schickte seinen Torjäger mit einem genauen Pass auf die Reise und Henrik Kleinefeld schlenzte das Leder an dem herausstürmenden Torsteher Kai Habendorf in die rechte Ecke zum 2:1 (26.).

Auf der anderen Seite stiftete eine Ecke von Nils Fabisiak richtig Wirbel vor dem Tor der Lippramsdorfer. Löblers Schuss lenkte Niehaus an die Latte, den Nachschuss kratzte einer aus der massiven Abwehr von der Linie, ehe der Keeper den Ball unter sich begrub. Deuten reklamierte, dass der Ball hinter der Linie war.

Obwohl Rot-Weiß sich immer wieder Tormöglichkeiten erarbeitete, war es der LSV, der eine richtig dicke Chance zum 3:1 vergab. Wieder passte Joemann vertikal auf Kleinefeld, der diesmal sogar an Torsteher Habendorf vorbei kam, doch am Ende nicht das leere Tor, sondern den linken Pfosten traf.

Ein Lippramsdorfer verhindert Lippramsdorfs Sieg nach 90 Minuten

Nach dem Seitenwechsel erwarteten die Fans der Gäste eine stürmisch Elf. Doch sie hatten zunächst eine schwache Phase. Till Goecke konnte Kleinefeld im letzten Moment bremsen (53.) und dann prüfte Lopez- Fernandez Torwart Habendorf von Linksaußen (58.).

Ein Angriff der Deutener wurde wenig später von Tim Vierhaus vor dem Strafraum unsanft gebremst - es folgte eine Rudelbildung und Lippramsdorfs Daniel Eßling ging zu Boden, woraufhin der Deutener Kapitän Jonas Goecke Rot sah. Tim Vierhaus sah ebenfalls Rot für sein Foul.

Die Schlussphase wurde dann sehr furios.

Zunächst gelang Stefan Schild nach Ecke von Lopez- Fernandez das 3:1 (79.). Kurz darauf köpfte Hendrik Löbler schon zum Anschluss ein. In der 90. Minute traf Jonas Weid, gebürtiger Lippramsdorfer, mit einem Sonntagsschuss ins lange Eck des LSV, wodurch es ins Elfmeterschießen ging.

Dort setzte sich der SV Lippramsdorf letztendlich durch. Der zur Halbzeit für den angeschlagenen Marvin Niehaus gekommene Jan Korte parierte zwei Deutener Strafstöße. Auf der anderen Seite hielt Kai Habendorf einen Elfmeter, einen weiteren schoss Lippramsdorfs Malte Hilbrich übers Tor.

SV Lippramsdorf: Niehaus (46. Korte), Vierhaus, Drees, Schild, Joemann (75. Hilbrich), Kleinefeld (66. Berg), Eßling, Zernahle, Lopez Fernandez, Preuß, Misirci (89. N. Hardegen).

RW Deuten: Habendorf, Weid, T. Goecke, J. Goecke, Frasheri (66. Gerner), Löbler, Fabisiak, Tombrink (82. Richter), Falkenstein, Pötter, Ihnen (87. Tomicki).